Ich finde es nur erbärmlich, wenn sich Menschen Wörter, Bilder, Sätze oder Gesten verbieten lassen sollen, nur weil diese zu einer bestimmten Zeit von den falschen Menschen genutzt wurden. Diese haben kein Urheberrecht darauf und die Nutzung der gleichen Symbole oder Sprache bedeutet nicht automatisch, dass sich jemand dieser Gesinnung anschließt.
Das bekannteste Beispiel ist die Swastika (zu deutsch Glücksbringer) die in Deutschland angefeindet wird, weil die NSDAP das bereits vorher auf Wappen verwendete Hakenkreuz in ihre Parteisymbole als Kernelement aufgenommen hat. Das generelle Verbot ist mindestens fragwürdig. Erst der Kontext der Nutzung dieses Symbols ergibt, ob der Verwender das NSDAP Symbol, ein Symbol aus der lang zurückliegenden Geschichte oder den Glücksbringer meint.
Es ist doch ziemlich unsinnig anzunehmen, dass zahlreiche Hinduisten, Buddhisten und weitere spirituelle Menschen durch die Verwendung der Swastika eine Zugehörigkeit zur NSDAP ausdrücken wollen.
Aus meiner Sicht sind die Gräueltaten der NSDAP, wie auch die Gräueltaten so vieler anderer Gruppierungen aus politischen oder religiösen Gründen abscheulich. Aber selbst in diesem Falle hilft es niemandem, ein Symbol und deren Verwendung zu verbieten. Dann nutzen Gruppierungen, die das Gedankengut aufnehmen, eben andere Symbole. Wenn man auch die alten Symbole der NSDAP nicht verbieten würde, könnte man die jeweilige Gesinnung einer Gruppierung deutlicher erkennen. Eine Demokratie mit echter Meinungsfreiheit muss auch damit klarkommen.
Wichtig ist nur, dass man nicht nur aus einem Symbol, Wort, Aussage oder Geste Vorurteile schafft. Erst der Kontext ergibt das Bestreben des Menschen, der es verwendet hat. Und hier würden sich viele Menschen selbst einen Gefallen machen, wenn sie erst mal vom friedlichen und positiven Gedanken ausgehen und nicht erst einmal annehmen, dass andere Menschen böse und gefährlich sind.