Wer handelt verwerflich?

Ich wundere mich nicht, dass Tesla alle Geschenke, Erleichterungen und Schwächen ausnutzt, um das eigene Geschäft voranzutreiben.

Am Bahnhof sehe ich oft genug, dass es sicher nicht schön ist, bei Tesla zu arbeiten. Als ich letztes Mal auf den Regio nach Berlin gewartet habe, ist dort ein Mitarbeiter angekommen, der sich erst mal in die Böschung geworfen hat, weil er keine Kraft mehr hatte. Er kann sich anscheinend nicht mal genug Wasser leisten, da er dankbar war, dass ihm eine Passantin eine Flasche geschenkt hat, nachdem er über starken Durst geklagt hat. Ich kenne genügend Bettler in Berlin. Aber dass jemand Angestellt ist und gleich nach der Arbeit betteln muss, spricht nicht gerade für die Arbeitsumstände.

Aber ich mache Tesla keine Vorwürfe. Solange Menschen bereit sind dort freiwillig zu arbeiten und hohe Politiker diese Arbeitsstätte als die Lösung für Brandenburg verkaufen, wären sie aus kapitalistischer Sicht dumm, wenn sie anders handeln.

Was ich nicht akzeptieren kann sind die Politiker, die gegen die Menschen und Natur in der Gemeinde oder ihrem Land handeln.

Elon Musk macht sich lächerlich über den Wassermangel, weil hier doch so viele Seen sind. Der deutsche Politiker lacht mit, anstatt Herrn Musk den Unterschied zwischen Seen und Grundwasser zu erklären und die schlechte Entwicklung des verfügbaren Trinkwassers in Brandenburg zu erklären.

Dann rammt Tesla ohne Genehmigung im Wasserschutzgebiet bis in Grundwassertiefen. Die Politik sorgt dafür, dass die Genehmigung nachgereicht wird. Keiner zieht Konsequenzen daraus, dass das gesetzlich aus guten Gründen nicht erlaubt ist. Natürlich kann man es nicht mehr rückgängig machen. Dazu sind die Pfähle viel zu lang und massiv. Aber einfach dulden und damit den nächsten Verstoß provozieren ist grob fahrlässig.

In den Diskussionen wird immer wieder gesagt, dass es Wasserschutzgebiet und Industriegebiet zugleich ist. Vor vielen Jahren wollte BMW hier bauen. Damals hat man sich erfolgreich dagegen gestellt, weil man das Risiko für das Wasser gesehen hat. BMW hatte damals selbst entschieden, davon abzusehen. Leider hat keiner darauf geachtet, dass der „geschätzte“ Bürgermeister das Gebiet trotzdem laut Bebauungsplan in Industriegelände gewandelt und nicht rückgängig gemacht hat.

Selbst ein Politiker, der für Umwelt zuständig ist, verschließt das Risiko des Wassermangels und der Wasserverschmutzung. Sogar er trötet in das Horn, dass dort doch nur ein unwichtiger Kiefern-Monokultur-Wald steht/stand.

Er hat auch nicht unterstützt, als an der nahegelegenen Schule „aus versehen“ ein Schadstoffmessgerät installiert wurde, dass keine der problematischen Stoffe um die es ging, messen konnte. Ihm reicht es auch, wenn auf dem Papier steht, dass keine Lichtverschmutzung verursacht wird. In letzter Zeit müssen in der Gegen verdammt viele Leuchtkäfer angesiedelt sein.

  1. Selbst ein Kiefern-Monokultur-Wald ist für die Natur besser als die betonierte Fläche einer Industrieanlage.
  2. Inzwischen wird immer mehr Menschen klar, dass Beton und Plastik schlechte sind als Holz. Was glauben diese Menschen, wo das Holz herkommt?
  3. In der Coronakrise gab es auch Mangel an einem Artikel aus dem Hygienebereich. Haben die sich mal überlegt, wie dieser hergestellt wird?
  4. Die Aussage „es sei kein Wald“ wird leichtfertig von Menschen wiederholt, die nie hier waren. Da stehen nicht nur Kiefern und spätestens wenn diese Städter mal eine Nacht in diesen „Baumgruppen“ zusammen mit Wildschweinen und Füchsen verbringen müssten, würden sie wohl doch zugeben, dass es ein Wald ist.

Ich kann mir keinen guten Grund vorstellen, warum unsere Politiker so entscheiden. Wären wir in einem Land, in dem Korruption herrscht, wäre mir klar, dass sie nur mal mit dem megareichen Typen auf einem Bild sein wollen oder anderweitig persönlich von dieser Investition profitieren. Aber wir sind ja in Deutschland.